Einschnitte : Toyin Loye

7 Juli - 10 August 2020 Berlin

Toyin Loye wurde 1959 in Nigeria geboren und studierte bildende Kunst an der Obafemi Awolowo University in Ile Ife. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Nigeria, Senegal, Argentinien, Indonesien, Japan, Südkorea, Großbritannien, Australien, den USA, Deutschland, Spanien, Norwegen, Belgien und den Niederlanden ausgestellt. Er lebt und arbeitet in Den Haag, Niederlande.

 

Loyes erste Einzelausstellung in Berlin thematisiert den Transfer alter Rituale und Praktiken afrikanischer Völker in die heutige Zeit und deren identitätsschaffende Rolle im Zusammenleben. In seiner Auseinandersetzung mit diesem Thema stehen die Stammeszeichen der Yoruba im Fokus, die über viele Jahrhunderte ein wichtiger Teil Ihrer Identität waren.  Diese in die Haut geschnittenen Zeichen dienten der gesellschaftlichen Identifikation des Stammes oder der Familie. Toyin Loye ist es wichtig, die Bedeutung aussterbender Praktiken zu vermitteln und diese in Zusammenhang mit modernen Schönheitsidealen zu setzen. 

 

Besonders das Zerreißen seines bevorzugten Mediums Papier impliziert für den Künstler nicht nur eine Zerstörung der Oberfläche, sondern auch den Zugang zu einer tieferen Ebene. Dieses Narrativ erzählt der Künstler durch teils fotografische, teils abstrakte Werke, deren obere Schicht durch feine Risse aufgebrochen werden, die den Zugang zu einer weiteren Ebene eröffnen.