Look at Me: Contemporary Portrait Photography

9 September - 7 November 2020 Aachen

Die ARTCO Galerie in Aachen präsentiert in der nächsten Ausstellung Fotoarbeiten von vier international bedeutenden Künstlern, die das Thema Portrait sehr individuell interpretieren.

 

Justin Dingwall, geboren 1983 in Johannesburg, Südafrika, ist einer der erfolgreichsten Portraitfotografen seines Landes. Dingwall will, dass seine Werke eine andere Schönheit zelebrieren. Das Einzigartige und Andersartige findet sein besonderes Interesse. „Ich möchte, dass mein Werk für sich selbst spricht und für Menschen, die es auf ihre eigene Weise interpretieren. Ich möchte, dass die Menschen von meinen Bildern berührt werden… Solange jemand etwas empfindet, habe ich mein Ziel erreicht.“ Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus verschiedenen Werkserien, darunter „Fly by Night“ und ganz aktuell „Beautiful Terrible“.

 

Toyin Loye wurde 1959 in Nigeria geboren und studierte bildende Kunst an der Obafemi Awolowo University in Ile Ife. Seine Werke wurden schon in Einzel- und Gruppenausstellungen auf allen Kontinenten ausgestellt. Er lebt und arbeitet in Den Haag, Niederlande. Die hier gezeigten Arbeiten thematisieren den Transfer alter Rituale afrikanischer Völker in die heutige Zeit. Die in die Haut geschnittenen Zeichen dienten den Yoruba zur gesellschaftlichen Identifikation des Stammes oder der Familie. Loyes Anliegen ist es, die Bedeutung aussterbender Praktiken zu vermitteln und sie mit heutigen Schönheitsidealen in Zusammenhang zu setzen.

 

William Ropp, 1960 in Versailles, Frankreich, geboren ist ein international erfolgreicher Fotograf, der wegen seines besonderen Stils auch bekannt ist als der „Schatten-Bildhauer“. Er platziert seine Modelle häufig in kompletter Dunkelheit und nutzt dann extrem lange Belichtungszeiten. Mit einem alten Blitzlicht schafft er eine teils mystisch wirkende Illuminierung. In seinen Fotos möchte Ropp das festhalten, was die Menschen, die er portraitiert nicht in die Welt hinaustragen, das, was normalerweise verborgen bleibt. Speziell seine Portraits von Kindern sind dafür eindrücklicher Beweis.

 

Imraan Christian, geboren in Kapstadt, ist ein junger südafrikanischer Fotograf und Filmemacher. Er ist gleichzeitig Künstler und Aktivist und bezeichnet sich selbst als „son of the soil“. In den letzten Jahren hat er neben seinen eigenen Werkserien in Projekten mit u.a. UNICEF, CNN, BBC world services, Nike und Vogue Italia zusammengearbeitet. Internationale Bekanntheit hat Christian mit seiner Dokumentation der Studentenunruhen 2015/16 in Südafrika erlangt. In der Ausstellung werden Arbeiten aus seiner neuen Serie „Crown“ präsentiert. Bei diesen Fotos war es seine Intention die gemeinsamen Vorfahren und ihre Verbindung zum Kosmos zu ehren. Zeichnungen aus verschiedenen indigenen Kulturen zeigen, dass dazu während eines Rituals die Haut mit Pigmenten abgedunkelt wurde, um die dunkle Tiefe des Kosmos zu verkörpern.