Feels like Home again: Adeolu Osibodu

29 April - 11 Juni 2022 Berlin

OPENING EVENT:


Samstag, 30. APRIL

18-22H 

MUSIk kuratiert von DEADHYPE

 


 

 

Adeolu Osibodu (*1997) ist ein Fotokünstler aus Lagos, Nigeria. Osibodu begann sich im Alter von 18 Jahren mit dem Medium Fotografie auseinanderzusetzen. Er wollte die Energie der Zeit so bewahren, dass sie für immer spürbar und deren Stimmung erlebbar ist. Für den Künstler hat die Fotografie schon fast einen therapeutischen Charakter. Besonders wenn er ungewöhnliche Szenen wie Pflanzen, Wolken oder den Lichteinfall durch ein Fenster fotografiert. Mit der Zeit begann er, Ideen des Surrealismus und traumartige Vorstellungen zu erforschen. Die Fotografie wurde zu seiner Zuflucht und seinem visuellen Tagebuch - seinem Zuhause. Die Ausstellung zeigt Bilder aus Osibodus Werkserie LOSING Amos und Saggio.

 

LOSING Amos 

Mein Großvater, Pa Amos Olufemi Adelaja, starb Ende 2014. Erst da wurde mir klar, wie oberflächlich meine Vorstellung von ihm war. Ich fragte mich ständig, warum ich nicht über sein breites Grinsen hinausblicken konnte. Warum ich ihn nur als den Mann definieren konnte, der immer fröhlich war. War das alles, was es gab, oder hatte ich einfach das Wesen dieses Menschen verfehlt? Wäre es möglich gewesen, dass wir uns viel näher gekommen wären und ich dann vielleicht sogar sein Jagdgewehr geerbt hätte? Das waren die beunruhigenden Gedanken, die sich in mein Bewusstsein drängten. Nicht die Situation, jemanden zu verlieren, sondern ihn nicht mit ganzem Herzen verstanden zu haben. 

Losing Amos zeigt Selbstportraits von mir in traditionellen Aso-Oke-Kleidern, die er zu bestimmten Momenten in seinem Leben trug. Vielleicht wollte ich mich damit trösten, oder ich hege eine tiefe Verbundenheit zu einer früheren Zeit, oder ich bin einfach "Adeolu". Wie auch immer, ich bin froh, dass ich mich in diesem Zustand befinde und eine Brücke zu Ilisan-Remo, Ijebu, unserer Heimatstadt, gebaut habe.

 

SAGGIO - Heads of my friend

Ich bin fasziniert von der Vorstellung multipler Identitäten, die in einem Körper zusammenkommen. Nostalgie spielt dabei eine große Rolle. Ich beziehe mich auf die Vergangenheit und möchte das Konzept unserer Zeit hinterfragen. So entstand die Arbeit „Saggio“, die meinen engen Freund Adedolapo Boluwatife (Spitzname Saggio), meinen Bruder und mich zeigen. Aufgenommen in Räumen, die die Zeit starr und nicht fließend erscheinen lassen. Schließlich lässt sie sich nicht aufhalten und bittet nicht um Erlaubnis.